MIA > Deutsch > Marxisten > Kautsky > Rep. u. Sozdem. in Frankreich
Eine der ersten Handlungen des Kaiserreichs bestand in Versuchen, die Arbeiterklasse zu versöhnen, welche die bürgerliche Republik sich entfremdet hatte. Unter Louis Philipp war die Zahl der Wähler für die Zweite Kammer eine sehr beschränkte – 300.000 – gewesen. Die Revolution hatte sie plötzlich auf ungefähr 9 Millionen anschwellen lassen. Durch das Wahlgesetz vom 31. Mai 1850 wurde sie dann wieder um 3 Millionen verringert. Die Verfassung vom 14. Januar 1852 stellte das allgemeine Stimmrecht wieder her, wie es seitdem bis heute in Frankreich besteht.
Aber dadurch ließ sich das Proletariat nicht kaufen. Seine Gegnerschaft gegen das Kaiserreich blieb unbeugsam, es blieb der Republik treu, auch als das Kaiserreich zum allgemeinen Stimmrecht weitere politische Konzessionen 1860 an fügte, die Befugnisse des Parlamentes erweiterte, Presse, Vereine und Versammlungen liberaler behandelte.
Leichter fand sich die Bourgeoisie mit dem Kaiserreich ab, obwohl dieses mit der Unterbindung des Parlamentarismus, der zu völliger Machtlosigkeit verurteilt war, die den Klasseninteressen der Bourgeoisie entsprechendste politische Institution, ihr auserwähltes Herrschaftsmittel, am härtesten traf. Aber das Kaiserreich brachte den Schutz des Eigentums vor dem Kommunismus und brachte einen wirtschaftlichen Aufschwung. Und diesem Zauber hat die Bourgeoisie nie zu widerstehen vermocht. Die Jahrzehnte nach der Februarrevolution waren das goldene Zeitalter des industriellen Kapitalismus für England und Frankreich; es war die Zeit jener „berauschenden Vermehrung von Reichtum und Macht“, von der Goldstone erzählte. Das Kaisertum hatte sie nicht geschaffen , aber es profitierte davon und gewann die Anerkennung der Bourgeoisie.
Aber wie in England war auch in Frankreich diese „berauschende Vermehrung von Reichtum und Macht“ fast ganz aus die Kapitalistenklasse (den großen Grundbesitz eingeschlossen) beschränkt. Der Anteil der arbeitenden Klassen daran war geringfügig, unmerklich; für weite Schichten des arbeitenden Volkes äußerte sich diese Entwicklung sogar in direkter Herabdrückung, so daß ihr Gegensatz zur Kapitalistenklasse, damit aber auch zum herrschenden Regime, immer mehr wuchs.
Waren aber die Tage nach der Februarrevolution den Tendenzen Louis Blancs besonders günstig gewesen, so trat jetzt der Proudhonismus in den Vordergrund. Die Louis Blancschen Illusionen waren für lange Zeit im Blute des Juni erstickt worden. Aber auch die Kraft zu politischer Auflehnung nach blanquistischer Art hatte diese Niederlage gelähmt. Die Masse der sozialistischen Arbeiterschaft verzweifelte an der Politik, hielt die politische Tätigkeit für ebenso zwecklos wie korrumpierend und wandte sich vorwiegend der Förderung ökonomischer friedlicher Organisationen zu.
Als die „Internationale“ um die Mitte der sechziger Jahre aufkam, herrschten auch in ihrem französischen Teile die Proudhonisten vor. Aber je mehr sie an Kraft gewann, verfolgt wurde, die Opposition gegen das Kaiserreich wuchs, desto mehr wurde die französische Internationale aus einer Gesellschaft friedlicher sozialer Studien und Experimente, die sie anfänglich gewesen, zu einer Kampfesorganisation. Damit verlor sie immer mehr ihren ursprünglichen proudhonistischen Charakter, andere Elemente kamen seit 1868 neben den Proudhonisten auf, blanquistische und bakunistische. Bakunin, 1860 aus Sibirien entflohen, übertrieb das Mißtrauen Proudhons gegen den Staat und den Putschismus der Blauquisten ins Extrem und vereinigte diese beiden Extremen zu einer Mischung, die sehr nach dem Geschmack der deklassierten Intellektuellen in den romanischen Ländern war. Neben diesen begann aber in der „Internationale“ eine neue Richtung aufzusteigen: der Marxismus, den man in diesem Zusammenhang betrachten kann als die Zusammenfassung alles dessen, was an lebensfähigen Keimen in den drei Richtungen des französischen Sozialismus enthalten war. Gleich dem Blanquismus erkannte er die Notwendigkeit der Eroberung der politischen Macht als unentbehrliche Vorbedingung der Emanzipation des Proletariats. Aber er war sich klar darüber, daß die Methoden von 1793 dazu nicht tauglich waren, daß das Proletariat nicht mehr siegen konnte durch die Organisierung einer kleinen Anzahl von Verschwörern, sondern nur durch seine Organisation als selbständige politische Partei der Mehrheit des Volkes. Er sah aber auch weiter, daß die Besitzergreifung der Staatsmacht an eine Reihe moralischer und materieller Vorbedingungen geknüpft war, die nicht bloß die politische, sondern auch die ökonomische Organisation des Proletariats erheischten. Diese ökonomische Organisation sollte sich jedoch nicht hinter dem Rücken der herrschenden Mächte, sondern im Dampfe gegen sie entwickeln; an Stelle der friedlichen ökonomischen Organisationen des kleinbürgerlichen Proudhonismus, der Versicherungsinstitute, Tausch- und Kreditbanken, Genossenschaften setzte er die Organisation des ökonomischen Kampfes, die Streikorganisation, die Gewerkschaft. Zugleich erkannte er aber auch die Notwendigkeit, mit den gegebenen politischen Mitteln dem heutigen Staate schon soviel als möglich abzuringen, durch den bürgerlichen Staat Maßregeln zugunsten der Arbeiterschaft zur Durchführung zu bringen. Aber er erwartete nicht, wie Louis Blanc, vom kapitalistischen Staate Mittel zum Aufbau einer neuen, genossenschaftlichen, antikapitalistischen Produktionsweise, sondern Mittel zum Schutze der Arbeitskraft, jener Ware, an deren möglichst großem Gebrauchswert die kapitalistische Gesellschaft aufs lebhafteste interessiert ist. Er forderte von der Staatsgewalt nicht die Subventionierung von Arbeitergenossenschaften, sondern die Gewährung eines Normalarbeitstags und ähnlicher Maßregeln des Arbeiterschutzes.
Dieser Gedankengang bedeutete, wie gesagt, eine Zusammenfassung der lebensfähigen Keime aller drei Richtungen des französischen Sozialismus. Aber er stand zu sehr im Widerspruch zu den revolutionären Traditionen Frankreichs und zu den Traditionen jeder einzelnen dieser Richtungen. Nur in wenigen Köpfen der französischen Internationale fand er Eingang. Freilich wären diese wenigen ihre besten.
Ähnlich ging es übrigens denn Marxismus auch in den anderen Teilen der „Internationale“. Marx suchte in dieser nicht bloß die Marxisten zu organisieren, sondern, wie seine Politik in der Theorie selbst eine Zusammenfassung aller lebensfähigen Keime der verschiedenen proletarischen Bewegung darstellte, so wollte er auch ihre praktische Anwendung zu einer organisatorischen Zusammenfassung dieser Bewegungen in einem einheitlichen Klassenkampf gestalten. Die „Internationale“ stand allen offen, Proudhonisten wie Blanquisten, englischen Gewerkschaftern wie deutschen Sozialdemokraten. Im Anfang gelang es auch Marx, diese verschiedenartigen Elemente, allerdings mit Mühe und Not, zusammenzuhalten, aber schließlich suchte jede dieser Richtungen wieder unter Ausschluß der anderen ihre besonderen Wege zu gehen, empörten sie sich im Namen der Meinungsfreiheit und Toleranz gegen den „intoleranten“ Marx, der sie alle hatte vereinigen wollen; und damit jede einseitig sich auf ihre Spezialliebhaberei beschränken könne, rebellierten sie gegen den „engen und einseitigen Dogmatismus“ des Marxismus, der allen ihren Seiten in einer umfassenden Theorie zu ihrem Rechte verholfen hatte.
Das geschah jedoch erst nach dem Falle der Pariser Kommune, die auf den Trümmern des Kaiserreichs erstanden war.
Ehe noch seine inneren Gegner stark genug geworden waren, es zu stürzen, erlag das Kaisertum seiner äußeren Politik. Diese mußte Weltpolitik sein, um der eigenen Bourgeoisie zu imponieren, um den Bourgeois, der zu Hause zu politischer Machtlosigkeit verurteilt war, dafür durch das Bewußtsein zu entschädigen, daß er im Ausland als Bürger einer großen Nation angestaunt werde. Freilich, die Weltpolitik wurde notwendigerweise zu kriegerischer Politik; aber auch diese war notwendig für das Kaiserreich, um die Armee zu beschäftigen und zu befriedigen, auf deren Schultern es ruhte.
Kriege kosten jedoch Geld, viel Geld, woher dies erlangen? Vielleicht durch Sparsamkeit bei den anderen Staatsausgaben? Aber Napoleon und seine Leute waren eine Bande Abenteurer, die den Staat erobert hatten, nicht um durch seine Macht eine gesellschaftliche Idee zu verwirklichen oder eine bestimmte Klasse zur Herrschaft zu bringen, sondern um ihn zu plündern. Beim Hofe und in der oberen Beamtenschaft machte sich die schamloseste Verschwendung breit.
Als Mittel, den finanziellen Anforderungen der Kriegspolitik gerecht zu werden, wäre also nur die Steigerung der Steuern übrig geblieben. Aber die fürchtete das so schwankende und schwache Regime, das stets auf Popularitätshascherei ausging. Es war leichtfertig und gewissenlos genug, das Land in Kriegsabenteuer zu stürzen, nicht aber stark und kühn genug, dem Lande die Konsequenzen davon in entsprechenden Steuererhöhungen aufzubürden.
„Das zweite Kaiserreich“, sagt Adolf Wagner, „war immer, auch zur Zeit seines festesten Bestandes, darauf erpicht und auch darauf angewiesen, die Bevölkerung nicht durch unpopuläre Steuerpolitik zu erregen.“ (Spezielle Steuerlehre, S. 394)
Die Erträge der direkten Steuern blieben daher im wesentlichen auf gleicher Höhe, wie sie am Ende der Julimonarchie gewesen waren. Bei den anderen Steuern suchte man auch möglichst wenig zu ändern, vielfach rührte die Zunahme des Ertrags nicht von einer Erhöhung der Steuer, sondern von der Vermehrung der Bevölkerung und der „berauschenden Zunahme von Reichtum“ her. So namentlich die Zunahme des Ertrags der Verkehrssteuern.
Adolf Wagner illustriert das durch eine Tabelle, der wir folgende Zahlen entnehmen:
Steuerarten |
Staatseinnahmen in Millionen Franken |
||||
---|---|---|---|---|---|
1847 |
|
1870 |
|||
A. |
Direkte Steuern |
381,7 |
882,8 |
||
B. |
Verkehrssteuern (Stempel-, Transport-, |
268,8 |
446,5 |
||
C. |
Indirekte Verbrauchsteuern: |
|
|
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|
|
1. Zölle |
160,3 |
75,1 |
|
2. Salzsteuer |
70,7 |
31,8 |
|||
3. Getränkesteuer |
102,0 |
243,4 |
|||
4. Inländischer Zucker |
19,8 |
111,8 |
|||
5. Tabakmonopol |
112,5 |
246,8 |
|||
Summe |
464,8 |
708,9 |
|||
D. |
Übrige kleine Steuern |
48,0 |
54,8 |
||
Summe (A–D) |
1.098,3 |
1.543,0 |
Also der Tabak, der Zucker und der Alkohol mußten „bluten“. Dafür aber wurden die Salzsteuer (diese schon von der zweiten Republik) und die Zölle herabgesetzt. Stiegen aber die Einnahmen keineswegs so gewaltig wie die Ausgaben, so waren die naturnotwendige Folge davon Defizite, Anleihen, die Zerrüttung der Finanzen.
Nach einer Aufstellung in Statesmans Yearbook (1904) betrug die Schuldenlast des französischen Staates (in Millionen Franken):
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Kapital |
|
Zinsen |
---|---|---|---|---|
Am 1. Januar 1852 |
5.516 |
239 |
||
Am 1. Januar 1871 |
12.454 |
386 |
Die Zunahme ist also eine enorme. Trotzdem reichten die gepumpten Milliarden nicht, den Bedarf des Heeres sicherzustellen, angesichts der allgemeinen Korruption der Verwaltung. Die Armee war immer weniger ihren Aufgaben gewachsen. Das ist natürlich kein Argument dafür, die Steuern tüchtig in die Höhe zu schrauben, sondern eines dafür, sich aller weltpolitischen Abenteuer zu enthalten.
Solange Frankreich nur mit Mächten zu tun hatte, die ebenso ·korrumpiert und bankrott waren, zog es sich allerdings siegreich aus der Affäre – gegen Rußland, Österreich, China. Aber das Kaiserreich scheiterte, sobald es den beiden Mächten gegenübertrat, die damals am Beginn ihres Aufstiegs waren, der sie an die Spitze der Weltmächte bringen sollte: die Vereinigten Staaten und Deutschland. Kampflos zog sich Napoleon III. vor den Drohungen, der ersteren aus seinem mexikanischen Abenteuer zurück, um wenige Jahre danach in seinem Konflikt mit Deutschland nach wenigen raschen Schlägen der Gefangene des Siegers zu werden. Damit wurde die dritte Republik in Frankreich gegründet. Als reife Frucht, ohne jede Kraftanstrengung, fiel sie diesmal dem Volke in den Schoß.
Dank den modernen Massenarmeen einerseits, dem modernen Massenproletariat andererseits, kann aber heute ein kapitalistischer Staat eine feindliche Invasion nicht 1nehr abwehren ohne das Proletariat zu bewaffnen. Noch unter dem Kaiserreich hatten die bürgerlichen Republikaner in der Kammer unter dem Eindruck der ersten Niederlagen eine Ausdehnung der Nationalgarde verlangt, die unter dem Kaiserreich zu der bedeutungslosen Spielerei einiger auserwählten bürgerlichen Kreise geworden war; alle Bürger im wehrhaften Alter sollten bewaffnet werden – allerdings immer noch mit der Einschränkung: „soweit sie mindestens ein Jahr in der Gemeinde wohnhaft sind“. Immerhin bedeutete das eine Art der Volksbewaffnung, die zahlreiche Proletarier einschloß. Es war eine höchst demokratische Maßregel, Erhielten doch die neuen Bataillone der Nationalgarde das Recht, ihre Offiziere und Unteroffiziere selbst zu wählen. Die Angst vor den siegreichen Deutschen und noch mehr die vor den empörten Parisern hatte die Reaktionäre der Kammer am 11. August getrieben, den Vorschlag der Radikalen anzunehmen. Als aber das Kaiserreich zusammenbrach und das Volk von Frankreich wieder Herr seiner eigenen Geschicke wurde, da erfaßte die Bourgeoisie noch größere Angst vor den Bataillonen der Pariser Nationalgarde.
Das Proletariat freilich dachte in den Stunden der Bedrängnis des Gemeinwesens nicht an seine besonderen Klasseninteressen. Es duldete ohne Widerstreben, daß die bürgerlichen Republikaner der Kammer eine Regierung bloß aus ihrer Mitte bildeten, ohne irgend ein proletarisches Element zuzuziehen. [1]
Dagegen wurden die bürgerlichen Machthaber der neuen Republik von Anfang au in ihrer Verteidigung des Landes durch die Furcht vor den bewaffneten Pariser Proletariern gelähmt, und die Verteidigung von Paris litt ebensosehr unter dem Streben, die Nationalgarde nicht zu kräftiger Entfaltung oder gar zum Siege gelangen zu lassen, wie unter den Waffen der Belagerer. Die Volksbewaffnung, die levée en masse, von der man Wunder erwartete, wirkte diesmal ganz anders, als in der großen Revolution.
1793 bestand noch die große Masse des Volkes aus Bauern und Kleinbürgern. Der Klassengegensatz zwischen Kapitalisten und Proletariern war noch wenig entwickelt und wurde ganz in den Hintergrund gedrängt durch den großen gemeinsamen Gegensatz aller dieser Klassen gegen die Aristokratie, deren Verbündeter der auswärtige Feind war. Da hatte die Volksbewaffnung die höchste militärische Kraftentfaltung der Nation bedeutet. 1870 beherrschte bereits der Klassengegensatz zwischen Kapital und Arbeit ganz Frankreich; der Kapitalistenklasse drohte damals aber viel geringere Gefahr vom auswärtigen Feinde, der sie im schlimmsten Falle finanziell schwächte und ihren inneren Markt einengte, während der innere Feind die Grundlagen ihrer Existenz selbst bedrohte.
Die Situation war also eine ganz andere als 1793. Die Wiedererweckung der revolutionären Traditionen, der Glaube, durch die levée en masse wieder den Feind hinausjagen zu können, war ein trügerischer. Gerade die Volksbewaffnung lähmte die Verteidigung des Landes in ihrem entscheidenden Punkte, in Paris, indem sie seine Verteidiger in zwei feindliche Lager auseinanderriß.
Endlich, am 29. Januar, kam es zu einem Waffenstillstand, der den Friede einleiten sollte. Ihn zu schließen, wurde am 8. Februar eine Nationalversammlung nach allgemeinem Stimmrecht gewählt. Die Wahlen ergaben eine starke reaktionäre Mehrheit. Von 750 Abgeordneten waren 450 Monarchisten. Bildeten die Proletarier und die proletarischen Parteien die entschiedensten Vertreter der Republik, aber auch der Fortsetzung des Krieges, so verwünschten Bauern und Bourgeois den Krieg; die ersteren namentlich, weil er sie ruinierte, die Bourgeois auch deswegen, weil er die Volksbewaffnung mit sich brachte und das bewaffnete Proletariat in Paris immer mehr in den Vordergrund schob; und mit dem Kriege verwünschten sie die Republik.
Weit noch mehr als monarchistischen Empfindungen entsprang die reaktionäre Zusammensetzung der Versammlung der Sehnsucht nach Frieden und dem Hasse gegen das revolutionäre republikanische Paris. Als Friedensengel waren die klerikal-monarchistischen Krautjunker auch den liberalen bürgerlichen Republikanern willkommen, und ebenso als Gegner von Paris, dessen revolutionäres Proletariat sie alle erschreckte. Republikaner und Monarchisten, sie arbeiteten in der Nationalversammlung zusammen, wenn es galt, Paris zu schwächen und zu demütigen. Dies muß konstatiert werden gegenüber den Versuchen von revisionistischer Seite, die jetzt gemacht werden, die Schuld an dem Kampfe gegen die Pariser Kommune ebenso wie früher an der Junischlacht von den bürgerlichen Republikanern ganz auf die klerikalen Monarchisten zu wälzen. Nicht ein Angehöriger der letzteren Richtung, sondern Thiers, den bis heute die bürgerlichen Republikaner Frankreichs als ihren großen Mann verehren, wurde zum Haupte der vollziehenden Gewalt der Republik ernannt; und in ihrer Regierung saßen zur Zeit der Kommune radikale Republikaner wie Jules Favre, Picard, J. Simon.
Vom Beginn. an beherrschte die Nationalversammlung der Haß gegen Paris. Seine Abgeordneten wurden beschimpft, es selbst seiner Eigenschaft als Hauptstadt entkleidet durch den Beschluß vom 10. März, der Versailles zum Sitze der: Regierung und der Nationalversammlung machte.
Das empörte wieder das Pariser Kleinbürgertum gegen die Versammlung und trieb es den revolutionären Elementen in die Arme.
Immer schroffer wurde der Gegensatz, der schließlich in offenen Bürgerkrieg ausbrach, als Thiers einige Regimenter absandte, die am frühen Morgen des 18. März der Pariser Nationalgarde ihre Kanonen stehlen sollten, womit er die Entwaffnung von Paris einzuleiten gedachte. Der Versuch wurde rechte zeitig entdeckt und vereitelt. Damit war aber der Krieg erklärt. Aus der Verteidigung der Waffen des Pariser Proletariats entspann sich jener gewaltige Kampf, der das erste moderne proletarische Regime erhob und stürzte.
Es war ein Kampf zunächst um die Nationalgarde; mit dieser siegte in Paris das Proletariat, das sich dann am 26. März in der Kommune eine eigene Regierung gab.
Es war leider keine einheitliche; die drei Richtungen des französischen Sozialismus finden wir auch in ihr wieder vertreten. Neben den Proudhonisten die Blanquisten, daneben als dritte freilich nicht mehr eine bestimmte, theoretisch begründete Richtung, wie sie Louis Blanc repräsentierte, sondern nur noch einen kleinbürgerlich-proletarischen Mischmasch, ohne jedes bestimmte Programm, aber mit sehr viel Gefühl und Tatendrang, und vor allem voll von den Traditionen der großen Revolution. Louis Blanc selbst war in diesem Moment nicht mehr in Paris zu finden. Paris hatte ihn wohl zum Abgeordneten in die Nationalversammlung gewählt; aber als diese Paris den Krieg erklärte, blieb er in Versailles und unterstützte die Regierung in ihrem Kampfe gegen,die Kommune. Seine Illusion von der Befreiung des Proletariats durch dessen Zusammenwirken mit den vorgeschrittensten und edelsten Teilen der Bourgeoisie endete in seinem Zusammenwirken mit dem rückständigsten und brutalsten Krautjunkertum zur Niederwerfung des Proletariats, Dabei hatten sich seine theoretischen Anschauungen und Sympathien kaum geändert. Aber die Klassengegensätze waren stärker als seine frommen Wünsche, und wer, von bürgerlicher Seite kommend, nicht den Mut und die Entsagung hat, sich rückhaltlos dem kämpfenden Proletariat gegen die Bourgeoisie anzuschließen und alle Brücken mit dieser abzubrechen, wird schließlich bei allen proletarischen Sympathien im entscheidenden Moment nur zu leicht auf die Seite der Gegner des Proletariats getrieben.
So schlimm die theoretische Zerrissenheit und Unwissenheit des Pariser Proletariats war, so wurde es dadurch doch nicht so sehr geschädigt, als durch seinen Mangel an einheitlicher Organisation, die allerdings zum Teil durch seine theoretische Zerfahrenheit bedingt wurde, zum Teil durch den Mangel eines Koalitions- und Vereinsrechtes der jede proletarische Massenorganisation seit 1794 unmöglich machte. Wir kommen auf diesen letzteren Punkt noch zurück.
Indes, trotz theoretischer Unwissenheit und organisatorischer Zersplitterung leistete das Pariser Proletariat Erstaunliches in der Organisation der ökonomischen und sozialen Verhältnisse. Es fand eine der schwierigsten Situationen vor: der Mißwirtschaft und dem Bankrott des Kaiserreichs war das Elend der Belagerung gefolgt, die Paris völlig entblößt zurückließ: ohne alle Vorbereitung wurde nun dem Proletariat die Verwaltung dieses ungeheuren, völlig ruinierten Gebiets durch die Verhältnisse aufgezwungen; im Kriege, angesichts des Verrats der bisherigen Verwaltung hatte es im Handumdrehen mit ganz neuen Kräften eine neue Verwaltung aufzubauen. Trotz alledem gelang ihm diese Aufgabe auf das beste. Paris war nie so gut verwaltet gewesen,· wie unter der Kommune.
Man darf dies Beispiel wohl jenen Kleinmütigen in unseren Reihen entgegenhalten, die nichts mehr fürchten als unseren Sieg, und es für ihre Hauptaufgabe halten, aller Welt die Überzeugung beizubringen, daß noch für lange Zeit hinaus die Eroberung der politischen Macht durch unsere Partei mit Notwendigkeit das Chaos und unseren Bankrott bedeute.
Wenn das Pariser Proletariat vor einem Menschenalter, völlig unentwickelt, unter den schwierigsten Verhältnissen, sich seinen sozialen Aufgaben völlig gewachsen zeigte, dürfen wir heute mit den frohesten Erwartungen dem Tage unseres Sieges entgegensehen.
Wo dagegen die Kommune völlig versagte, das war das Kriegswesen und die Politik. Auf diesen Gebieten fand sie sich durchaus nicht zurecht. Wohl hatte sie einige ernste, fähige Männer auch hier aufzuweisen, aber deren Wirksamkeit wurde mehr als paralysiert durch eitle Gecken, Schreier und Nichtstuer, die sich von der Organisations- und Verwaltungsarbeit fernhielten und jene Gebiete vorzogen, wo man mit Säbelrasseln und Schönrednerei groß tun konnte. Vor allem aber machte sich hier die Zerfahrenheit am schlimmsten geltend.
Wie immer die theoretischen Schrullen der einzelnen Sozialisten sein mochten, als sie vor die praktischen Arbeiten der sozialen und politischen Organisation gestellt wurden, einigten sie sich rasch mit sicherem Instinkt über das Notwendige und fanden sie das Zweckmäßigste heraus, auch wenn es ihren überkommenen Theorien widersprach.
Anders dagegen dort, wo es den militärischen und politischen Kampf gegen den Gegner galt. Es zeigte sich, daß die moderne Produktionsweise und ihre urwüchsigen sozialen Kämpfe im Proletariat wohl für sich allein schon die Fähigkeiten sozialer und politischer Organisation entwickeln, nicht aber ohne weiteres die des höheren Kriegshandwerkes oder der hohen Politik. Das erstere ist ja leicht zu begreifen. Dagegen ist politische Schulung dem Proletariat doch leichter zugänglich als kriegerische, aber auch jene fehlte 1871 noch den Pariser Arbeitern. Sie setzt nicht bloß die Kenntnis der eigenen Bedürfnisse und Kräfte, sondern auch die der Gegner voraus. Diese wird aber nur erlangt durch eingehendes theoretisches Studium oder lange politische Praxis. Beides mangelte den Proletariern von 1871. Längere Teilnahme an den parlamentarischen Arbeiten liefert die beste Schule für den politischen Kampf gegen die Bourgeoisie, aber weder die Proudhonisten, die Blanquisten hatten am .parlamentarischen Kampfe teilgenommen, und die kleinbürgerlich-radikalen Gefühlssozialisten à la Rochefort waren überhaupt unfähig, politisch irgend etwas zu lernen. Bei ihnen allen aber wurde das bißchen politische Einsicht, das sie zu entwickeln vermochten, noch verdunkelt durch die Traditionen der großen Revolution, von denen sie sich immer noch leiten ließen, ohne zu merken, wie völlig verschieden die Verhältnisse geworden waren.
Rasches, einheitliches, konsequentes Handeln, das war damals die Vorbedingung, sollte Paris gegen die Kräfte ganz Frankreichs siegen, welche die Zentralregierung von Versailles aufbot, oder vielmehr, sollte sie diese Regierung lähmen und so viel Kräfte des Laudes auf ihre Seite ziehen, um einen Vergleich zu erzielen, der die demokratische Republik und die politische und militärische Wehrhaftigkeit des Proletariats sicherstellte. Aber dies rasche und einheitliche Handeln war unmöglich, da Paris, das den Kampf nicht gesucht, von ihm überrascht wurde, und da es keine einheitliche politische Organisation mit bestimmten Zielen vorfand, die Krieg und Politik hätte leiten können. Mannigfache Organisationen, jede mit anderen Zielen und anderer Taktik, wirbelten durcheinander und gaben der Politik und Kriegführung der Kommune jeden Tag eine andere Richtung, heute aggressiv, morgen die kriegerische Aktion durch friedliche Vermittlung hemmend, um übermorgen die begonnene Vermittlung durch neues Waffengetöse zu unterbrechen, ehe sie ein Resultat gezeitigt.
Wußte das Proletariat noch nicht recht, wessen es sich von der Bourgeoisie zu versehen habe und wie es mit ihr am besten fertig werde, so war deren Regierung Von Anfang an entschlossen, das bewaffnete Proletariat um jeden Preis niederzuwerfen und zu dezimieren. und in diesem Bestreben fand sie die einmütige Zustimmung der ganzen Nationalversammlung bis zur äußersten Linken. Dieser Zielbewußtheit und Geschlossenheit bürgerlicher Politik und Kriegskunst erlag die politisch zerfahrene Kommune, trotzdem in ihr damals schon die Fähigkeit des Proletariats zu sozialer Organisation und Verwaltung aufs glänzendste zutage trat.
Die Überlegenheit bürgerlicher Politik hat seitdem aufgehört. Drei Jahrzehnte parlamentarischer Kämpfe haben das Proletariat genügend mit ihr bekannt gemacht. Die kriegerische Überlegenheit der modernen Machthaber aber dauert nur so lange, als die Armee ihr willenloses Werkzeug bleibt. Mit einer unzuverlässigen Armee mag auch der größte Feldherr nicht zu siegen.
Das politische Ideal der Kommune darzustellen, ist nicht so einfach, da die mannigfachsten Tendenzen sich in ihr kreuzten. Aber im Grunde kamen alle praktischen Forderungen und Organisationsversuche der Kommune auf denselben Typus der demokratischen Republik hinaus, den schon die große Revolution begründet.
Ich kann die von der Kommune angebahnte Staatsverfassung nicht besser zur Anschauung bringen, als durch Wiederholung der klassischen Schilderung, die Marx in seinem Manifest über den Bürgerkrieg in Frankreich gibt. Er sagt da:
„Paris konnte nur Widerstand leisten, weil es infolge der Belagerung die Armee losgeworden war, an deren Stelle es eine hauptsächlich aus Arbeitern besehende Nationalgarde gesetzt hatte, Diese Tatsache galt es jetzt in eine bleibende Einrichtung zu verwandeln. Das erste Dekret der Kommune war daher die Unterdrückung des stehenden Heeres und seine Ersetzung durch das bewaffnete Volk.
„Die Kommune bildete sich aus den durch allgemeines Stimmrecht in den verschiedenen Bezirken von Paris gewählten Stadträten. Sie waren verantwortlich und jederzeit absetzbar. Ihre Mehrzahl bestand selbstredend aus Arbeitern oder anerkannten Vertretern der Arbeiterklasse. Die Kommune sollte nicht eine parlamentarische, sondern eine arbeitende Körperschaft sein, vollziehend und gesetzgebend zu gleicher Zeit. Die Polizei, bisher das Werkzeug der Staatsregierung, wurde sofort aller ihrer politischen Eigenschaften entkleidet und in das verantwortliche und jederzeit absetzbare Werkzeug der Kommune verwandelt. Ebenso die Beamten aller anderen Verwaltungszweige. Von den Mitgliedern der Kommune an abwärts mußte der öffentliche Dienst für Arbeiterlohn besorgt werden. [2] Die erworbenen Anrechte und die Repräsentationsgelder der hohen Staatswürdenträger verschwanden mit diesen Würdenträgern selbst. Die öffentlichen Ämter hörten auf, das Privateigentum der Handlanger der Zentralregierung zu sein. Nicht nur die städtische Verwaltung, sondern auch die ganze, bisher durch den Staat ausübte Initiative wurde in die Hände der Kommune gelegt.
„Das stehende Heer und die Polizei, die Werkzeuge der materiellen Macht der alten Regierung einmal beseitigt, ging die Kommune sofort darauf aus, das geistliche Unterdrückungswerkzeug, die Pfaffenmacht zu brechen; sie dekretierte die Auflösung und Enteignung aller Kirchen, soweit sie besitzende Körperschaften waren. Die Pfaffen wurden in die Stille des Privatlebens zurückgesandt, um dort, nach dem Bilde ihrer Vorgänger, der Apostel, sich von dem Almosen der Gläubigen zu nähren. Sämtliche Unterrichtsanstalten wurden dem Volke unentgeltlich geöffnet und gleichzeitig von aller Einmischung des Staates und der Kirche gereinigt. Damit war nicht nur die Schulbildung für jedermann zugänglich gemacht, sondern auch die Wissenschaft selbst von den ihr durch Klassenvorurteil und die Regierungsgewalt auferlegten Fesseln befreit.
„Die richterlichen Beamten verloren jene scheinbare Unabhängigkeit, die nur dazu gedient hatte, ihre Unterwürfigkeit unter alle aufeinanderfolgenden Regierungen zu verdecken, deren jeder sie, der Reihe nach, den Eid der Treue geschworen und gebrochen hatten. Wie alle übrigen öffentlichen Diener sollten sie fernerhin gewählt, verantwortlich lind absetzbar sein.
„Die Pariser Kommune sollte selbstverständlich allen großen gewerblichen Mittelpunkten Frankreichs zum Muster dienen. Sobald die kommunale Ordnung der Dinge einmal in Paris und den Mittelpunkten zweiten Ranges eingeführt war, hätte die alte zentralisierte Regierung auch in den Provinzen der Selbstregierung der Produzenten weichen müssen. In einer kurzen Skizze der nationalen Organisation, die die Kommune nicht die Zeit hatte, weiter auszuarbeiten, heißt es ausdrücklich, daß die Kommune die politische Form selbst des kleinsten Dorfes sein und daß das stehende Heer auf dem Lande durch eine Volksmiliz mit äußerst kurzer Dienstzeit ersetzt werden sollte. Die Landgemeinden eines jeden Bezirkes sollten ihre gemeinsamen Angelegenheiten durch eine Versammlung von Abgeordneten in der Bezirkshauptstadt verwalten, und diese Bezirksversammlungen dann wieder Abgeordnete zur Nationaldelegation in Paris schicken; die Abgeordneten sollten jederzeit absetzbar und an die bestimmten Instruktionen ihrer Wähler gebunden sein. Die wenigen, aber wichtigen Funktionen, die dann noch für die Zentralregierung übrig blieben, sollten nicht, wie dies absichtlich gefälscht worden, abgeschafft, sondern an kommunale; das heißt streng verantwortliche Beamte übertragen werden. Die Einheit der Nation sollte nicht gebrochen, sondern im Gegenteil organisiert werden durch die Kommunalverfassung; sie sollte eine Wirklichkeit werden durch die Vernichtung jener Staatsmacht, welche sich für die Verkörperung dieser Einheit ausgab, aber unabhängig und überlegen sein wollte gegenüber der Nation, an der sie doch nur ein Schmarotzerauswuchs war. Während es galt, die bloß unterdrückenden Organe der alten Regierungsmacht abzuschneiden, sollten ihre berechtigten Funktionen einer Gewalt, die über der Gesellschaft zu stehen beanspruchte, entrissen und den verantwortlichen Dienern der Gesellschaft zurückgegeben werden.“
So war das Ideal der demokratischen Republik beschaffen, die das Pariser Proletariat von 1871 zum Werkzeug seiner Emanzipation gestalten wollte. Sehen wir nun zu, was die Bourgeoisie aus der Republik gemacht hat, damit sie ein Werkzeug kapitalistischer Klassenherrschaft werde.
1. Ich möchte hier einer falschen Auffassung begegnen, die mein Ausspruch in der Amsterdamer Taktikkommission gefunden hat, wo ich erklärte, zu den Zwangslagen, in denen ein Sozialist in eine bürger1iche Regierung eintreten darf, rechne ich „Situationen, wie sie zum Beispiel nach dem 4. September 1870 in Frankreich eintraten, wo von sozialistischer Seite verlangt wurde, ein Sozialist, Blanqui oder Deleseluze, sollten in die Regierung eintreten, die den Zweck hatte, die Landesverteidigung zu organisieren“.
Jaurès hat gefunden, damit setze ich seinem republikanischen Ministerialismus einen n 0ch viel schlimmeren „nationalistischen Ministerialismus“ entgegen, wenn ich für die Verteidigung des Vaterlandes gelten lasse, was ich für die Verteidigung der Republik ablehne. Dieselbe Argumentation wiederholt Pressensé in seinem Artikel über den Amsterdamer Kongreß im ersten Hefte von La Vie Socialisate.
Tatsächlich habe ich nirgends davon gesprochen, daß die Verteidigung des Vaterlandes, schlechtweg den Eintritt eines Sozialisten in die Regierung rechtfertige; da wären am Ende unsere russischen Genossen auch durch den Krieg gezwungen, die Regierung des Zaren ·zu unterstützen; ich sprach von einer „Situation, wie sie nach dem 4. September 1870 in Frankreich“ eintrat. Damals handelte es sich aber nicht bloß um die Verteidigung des Landes gegen eine auswärtige Invasion, sondern auch um die Verteidigung einer demokratischen Republik gegen einen Feind, der sie verstümmeln, schwächen, ja ihr den verhaßten Usurpator wieder aufzwingen wollte. Es war eine Situation, in der alle freiheitlich gesinnten Elemente der ganzen Kulturwelt – ausgenommen den deutschen Liberalismus, aber eingeschlossen die deutsche Sozialdemokratie, sowie die „Internationale“ – auf die Seite Frankreichs traten.
Wäre 1899 die Republik ebenso bedroht gewesen wie 1870 und hätte damals der Eintritt eines Sozialisten die Kräfte ihrer Verteidiger ebenso vermehren können, dann wäre – einzig zu dem Zwecke dieser Verteidigung und nur so lange – unter dieser Zwangslage der Eintritt Millerands in ein bürgerliches Ministerium wohl zu rechtfertigen gewesen. Aber diese Zwangslage ist nie bewiesen worden. Und ein bürgerliches Ministerium hieß noch nicht ein Ministerium Gallifet. Die Aufnahme dieses Mannes in die Regierung war ein Schimpf für die Sozialisten, die Rettung der Republik darf aber nicht mit der Beschimpfung ihrer treuesten Verteidiger eingeleitet werden.
2. Das höchste Gehalt, das gezahlt wurde, war 6.000 Franken.
Zuletzt aktualisiert am 13.7.2011